Emmanuel Bove
Schuld
Roman

Eine erweiterte Neuausgabe mit zusätzlichen Texten erscheint im März 2018.

Ein zentrales Kleinod aus dem Schaffen des großen Romanciers erstmals auf Deutsch: In Emmanuel Boves Roman (frz. Originaltitel: Un Raskolnikoff) gerät die Welt eines armen Leidensathleten ins Wanken. Eine vermeintliche Schuld fordert ihre Sühne.

Sie sind ein junges, gewiss auch seltsames Paar, Pierre Changarnier und seine Freundin Violette. Changarnier lebt in einem schäbigen Hotelzimmer und ist arm, doch weiß er auch, dass in seinen vier Wänden nichts passieren wird, was seine Situation verändern könnte. Also macht er sich zusammen mit Violette auf, „dem Glück entgegenzugehen, da es nun mal nicht zu uns kommt.“ Ihr Streifzug durchs nächtliche verschneite Paris verläuft aber anders als gedacht. Als sich ein kleiner Mann an ihre Fersen heftet und Changarnier ihn nicht abschütteln kann, kommt es zu einem Gewaltausbruch. Der Mann fällt zu Boden, und Changarnier glaubt, ihn umgebracht zu haben …

Aus dem Französischen und mit einem Nachwort von Thomas Laux.

Einbandgestaltung unter Verwendung eines Gemäldes von Robert Klümpen.

Lilienfeldiana Band 7
128 Seiten
Halbleinen, Fadenheftung, Leseband
10,5 × 18 cm
(D) € 17,90, (A) € 18,30, sFr 24,00 (UVP)
ISBN 978-3-940357-16-8

Pressestimmen

„Wieder begeistert die klare, dekorationslose Sprache aus einer trostlos verrückten Welt. … ‚Schuld‘ ist schmal und bizarr, als hätte der Erzähler kurz in den Abgrund geblickt und dann lieber davon abgelassen. Man ahnt, warum etwa Rilke und Beckett den Autor bewunderten. Wer ihn noch entdecken will: ‚Schuld‘ ist Bove in hochkonzentrierter Form.“ – Anja Hirsch, Frankfurter Allgemeine Zeitung

„Boves Sprache ist knapp, reduziert auf das Wesentliche und dabei immens kraftvoll. Einzelne Szenen könnten aufgrund ihrer Plastizität und auch des allgegenwärtigen Slapsticks à la Chaplin oder Buster Keaton einem Schwarzweißfilm entnommen sein.“ – Tobias Schwartz, Die Tageszeitung

„Dem Lilienfeld-Verlag, der erneut sein Gespür für (Wieder-)Entdeckungen bewiesen hat, gebührt das Verdienst, diese Trouvaille ans Licht gebracht zu haben.“ – Bettina Augustin, Frankfurter Rundschau

„‚Schuld‘ ist ein subtil dramatischer, äußerst spannender und literarisch höchst anspruchsvoller Roman! Seien Sie neugierig auf dieses kleine feine Buch, das den deutschsprachigen Leser mit einer großen und bewegenden Neuentdeckung beschenkt!.“ – N.N., Durchleser.wordpress.com

„Bove … veröffentlichte Schuld 1932. Thomas Laux hat den Text nun in der bibliophilen Reihe Lilienfeldiana schnörkellos erstmals ins Deutsche übertragen. Ein Fundstück.“ – Isabella Pohl, Der Standard

Bove, Emmanuel

Emmanuel Bove wurde 1898 in Paris geboren und starb dort 1945. Seine Kindheit war von großer Armut geprägt, seine Jugend verbrachte er in Internaten, u. a. in England und in der Schweiz. Sein literarischer Durchbruch gelang mit seinem Erstling Mes amis (1924), darauf folgten zwei Jahrzehnte enormer literarischer Produktion. Nach 1945 geriet Bove in Vergessenheit und wurde in Frankreich in den späten 70er, in Deutschland ab den 80er Jahren zuerst durch Peter Handke wiederentdeckt.

Außerdem im Lilienfeld Verlag von Emmanuel Bove:

Begegnung
Schuld und Gewissensbiss