Franz Hessel
Heimliches Berlin
Roman

Ein Tag im Leben Berlins, das Lebensgefühl der zwanziger Jahre: Franz Hessel entführt mit seinem bekannten kleinen Roman in die Welt der Salons, Bars und Pensionszimmer, zu verarmten Adeligen, Künstlern und Neureichen und zeichnet das beeindruckende Porträt einer Stadt in wilder Armut.

1924 befindet sich die Gesellschaft Berlins im wirtschaftlichen und sozialen Durcheinander, kein Geld, kein Status, nichts mehr da, nur das Gefühl, etwas Großes und Schönes erreichen zu müssen. Der Freundeskreis des verarmten jungen Mannes Wendelin aus gutem Hause besteht aus Menschen, die sich deshalb einem ironisch gefärbten Bohemeleben hingeben. Eines Tages aber flüchtet nach einer Partynacht Karola, die Frau eines älteren guten Freundes, zu ihm und will mit ihm fliehen … Bevor es zur Entscheidung kommt, führt dieser Tag dann in einem wild-melancholischen Reigen durch das so graue wie schillernde Berlin jener Zeit. Das Nachwort zu dieser neuen Ausgabe von Hessels Roman stammt von dem Berliner Schriftsteller Manfred Flügge.

Mit einem Nachwort von Manfred Flügge.

Einbandgestaltung unter Verwendung eines Gemäldes von Peter K. Kirchhof.

Lilienfeldiana Band 12
160 Seiten
Halbleinen, Fadenheftung, Leseband
10,5 × 18 cm
(D) € 18,90, (A) € 19,40, sFr 26,00 (UVP)
ISBN 978-3-940357-23-6

Pressestimmen

„Ein Meisterwerk, still poetisch, Berlin ohne allzu große Schnauze, irgendwie zum Verlieben – ein Buch, über das wohl auch in Zukunft niemand ein schlechtes Wort verlieren wird!“ – Daniel Möglich, Bücher-Wiki

Heimliches Berlin ist eine schöne Wiederentdeckung. … Ein kleines Werk zwischen den Hochkarätern, die in den 1920er Jahren entstanden sind. Aber dafür in seiner Bescheidenheit umso liebenswerter.“ – Ulrich Rüdenauer, Deutschlandfunk

„Franz Hessel hat es geschafft, diesen Taumel der Freiheit in einem sehr schönen und präzisen Deutsch in Bilder, Szenen und Dialoge zu fassen. Es gibt viel zu entdecken in diesem dünnen Buch, viel mehr als die Anatomie einer Dreiecksbeziehung. Man sollte es zweimal lesen. Mindestens.“ – Katharina Döbler, Deutschlandradio Kultur

Hessel, Franz
© Sammlung Flügge

Franz Hessel, 1880 in Stettin geboren, wuchs in Berlin auf und lebte während seiner Studienjahre in München mit Franziska zu Reventlow in einer Wohngemeinschaft. 1906 bis 1914 lebte er in Paris, danach wieder in München und ab den zwanziger Jahren als Lektor und Übersetzer in Berlin, wo er u. a. mit Walter Benjamin befreundet war. Die Dreiecksbeziehung zwischen ihm, seiner Frau und Henri-Pierre Roché führte zu dessen Roman Jules et Jim, der 1962 von Francois Truffaut verfilmt wurde. 1938 verließ Franz Hessel Deutschland, wurde 1940 in Frankreich interniert und starb nach einem im Lager erlittenen Schlaganfall 1941 in Sanary-sur-Mer. Bekannt ist er für seine melancholisch-einfühlsamen Romane (u. a. auch Pariser Romanze, 1920; Heimliches Berlin, 1927), vor allem aber ebenfalls als Essayist (Marlene Dietrich, 1931; Ermunterungen zum Genuß, 1933) und besonders für sein Flaneursbuch Spazieren in Berlin von 1929. Heute trägt der seit 2010 verliehene Franz-Hessel-Preis als bedeutender deutsch-französischer Literaturpreis seinen Namen.

Außerdem im Lilienfeld Verlag von Franz Hessel:

Der Kramladen des Glücks
Pariser Romanze