Hans Adler
Das Ideal
Erzählungen
Lästige Freundinnen, gefühlsübermannte Beamte, die Rettung von Witwenrenten und vergebliche Sehnsucht: Auch in seinen Erzählungen erweist sich Hans Adler als ein spezieller Meister humaner Melancholie und scharfzüngiger Satire.
1921 gewann eine traurig-realistische Liebesnovelle mit dem Titel Villa Paradiso das „1000-Mark-Preisauschreiben“ der Zeitschrift Die Initiale. Autor war der als Verfasser von satirischen Gedichten bekannte Hans Adler; in der Jury saß unter anderem Stefan Zweig. Diese Novelle wurde 1922 dann auch zu Hans Adlers erster Prosaveröffentlichung, 1926 folgte hierauf lediglich noch der glänzende Roman Das Städtchen (Lilienfeldiana Band 6), und vereinzelt erschienen Texte in Zeitungen, zum Teil unter Pseudonymen. Im Nachlass sind diese verstreuten Erzählungen sowie Unveröffentlichtes bewahrt worden: Es sind Schätze an ironischer Weltbetrachtung, die nicht versteckt bleiben sollten.
Ausgewählt und mit einem Nachwort von Werner Wintersteiner.
Einbandgestaltung unter Verwendung eines Gemäldes von Manuela Wossowski.
Lilienfeldiana Band 9
192 Seiten
Halbleinen, Fadenheftung, Leseband
10,5 × 18 cm
(D) € 19,90, (A) € 20,50, sFr 27,50 (UVP)
ISBN 978-3-940357-18-2
Pressestimmen
„Diese so wunderbar boshaften, komischen Texte sind allemal eine Neuauflage wert. Den Genuss der Erzählungen vollendet freilich die liebevolle Ausstattung des Buches“. – Ralf Stiftel, Westfälischer Anzeiger
„Wie schon in seinem Roman beschreibt Hans Adler in diesen kurzen Prosastücken, die zum großen Teil aus dem ungeordneten Nachlass stammen, mit einem ebenso ironischen wie sentimentalen Blick kauzige ältere Herren und vermeintlich vielversprechende junge Frauen. Er lässt dumpfe Stammtischrunden lebendig werden und entblößt mit enormem psychologischen Talent die Lebenslügen scheinbar zufriedener Staatsbeamter. Zu entdecken ist ein literarischer Porträtist der untergehenden k. u. k. Monarchie.“ – Manuela Reichart, Deutschlandradio Kultur, Radiofeuilleton
Hans Adler, geboren 1880 in Wien, war Jurist. Nebenbei gewannen seine Gedichte einen solchen Ruf, dass Kurt Tucholsky sie für eine Buchausgabe empfahl. 1915 aus Krankheitsgründen in den Ruhestand versetzt, arbeitete Adler als freier Schriftsteller und erfolgreicher Operettenlibrettist. 1926 erschien sein einziger Roman Das Städtchen. Ab den 30er Jahren nur aufgrund des Namens antisemitischen Diffamierungen ausgesetzt, wurde er 1938 sogar von der Gestapo verhaftet. 1957 starb er in Wien an den Folgen eines Autounfalls.
Außerdem im Lilienfeld Verlag von Hans Adler: