Frans Kellendonk
Buchstabe und Geist
Eine Spukgeschichte

Mit diesem ersten Buch auf Deutsch endlich zu entdecken: Frans Kellendonk – der früh verstorbene moderne Klassiker der Niederlande.

Kurz vor seinem dreißigsten Geburtstag beendet Felix Mandaat sein bisheriges verträumt-zurückgezogenes Leben, um sich endlich unter Menschen zu mischen. Als Vertretung für einen verschwundenen Kollegen tritt er eine Stelle als Bibliothekar in einer Universitätsbibliothek an und will versuchen, sich der hier arbeitenden Gemeinschaft anzupassen, was ihm nicht leichtfällt. Im Magazin der Bibliothek gehen zudem vor Mandaats Augen sehr merkwürdige Dinge vor sich, und bei der Frage, was es mit dem geheimnisvollen Verschwundenen auf sich hat, ob er krank ist oder ihm sogar etwas zugestoßen ist, hüllen sich alle – bei sonst auffälliger Mitteilsamkeit – in ein seltsam eisiges Schweigen. Buchstabe und Geist gehört durch den kühl observierenden Stil, den genauen Blick fürs Detail, die subtile Ironie und die teilweise urkomischen Szenen mit den lieben Kollegen und auch den Benutzern der Bibliothek zu den typischen Werken, die Frans Kellendonk in seinem kurzen Leben zu einem der wichtigen, bleibenden Autoren der niederländischen Moderne gemacht haben.

Aus dem Niederländischen und mit einem Nachwort von Rainer Kersten.

Einbandgestaltung unter Verwendung eines Gemäldes von Peter Rusam.

Lilienfeldiana Band 21
176 Seiten
Halbleinen, Fadenheftung, Leseband
10,5 × 18 cm
(D) € 19,90, (A) € 20,50, sFr 26,50 (UVP)
ISBN 978-3-940357-53-3

Pressestimmen 

„Mit erzählerischem Witz und einem eigenwilligen Sinn für skurrile Einfälle zeichnet Kellendonk diese bizarren Szenerien, tragikomischen Geschichten und derb kuriosen Figuren.“ – Roman Bucheli, Neue Zürcher Zeitung

„Wie Frans Kellendonk seine mitunter skurrilen Gestalen zeichnet, es ist bei aller hintergründigen Traurigkeit beim Lesen eine Wonne.“ – Irmtraud Gutschke, Neues Deutschland

Dieser „Roman von Frans Kellendonk … ist wirklich ein richtiges Kleinod und … sehr zu empfehlen. … Das ist ein sehr kluges und sonderbares Buch und es ist übrigens auch wahnsinnig komisch“
– Katharina Borchardt (im Gespräch mit Cornelia Zetzsche), Bayerischer Rundfunk 2, Diwan

„Eine der schönsten Wiederentdeckungen der niederländischen Literatur, die nun zum Gastlandauftritt erscheinen, ist dieser schmale Roman. … Buchstabe und Geist ist ein intelligenter, dabei ungemein unterhaltsamer und witziger Roman“. – Jochen Kürten, Deutsche Welle


© Stichting Frans
Kellendonkfonds

Frans Kellendonk, 1951 in Nimwegen geboren, studierte dort und in Birmingham englische Sprache und Literatur, übersetzte zeit seines Lebens bedeutende Werke aus dem Englischen und arbeitete im universitären Rahmen, zum Beispiel 1979 als Fachreferent an der Universitätsbibliothek Leiden; eine Erfahrung, die sich in Buchstabe und Geist (erschienen 1982) widerspiegelt. Für sein Debüt von 1977, den Erzählungsband Bouwval (Ruine), wurde ihm der Anton-Wachter-Preis zugesprochen. 1986 erschien mit dem Roman Mystiek Lichaam (Mystischer Leib) sein bekanntestes und damals politisch umstrittenstes Werk, für das er 1987 den bedeutenden F.-Bordewijk-Preis erhielt. Seine Aids-Erkrankung führte 1990 zu seinem frühen Tod in Amsterdam.