Norah Lange
Kindheitshefte

Sie hat rote Haare, lacht die Gäste ihrer Eltern aus oder hält auf dem Dach wüste Reden an die Nachbarschaft: 1937 er­schienen die autobiografischen Kind­heitshefte Norah Langes über die so be­hütete wie verrückte Kindheit eines au­ßergewöhnlichen Mädchens zum ersten Mal. Nun gibt es diesen Klassiker der nicht weniger außergewöhnlichen Auto­rin aus dem Umfeld von Borges auch auf Deutsch.

Das Mädchen, dessen Leben Norah Lange vom 6. bis zum 15. Lebensjahr und zwischen herrschaftlichem Landleben und Ver­armung in Buenos Aires in 82 stimmungs­vollen Schlaglichtern nachzeichnet, dürfte eine der erstaunlichsten Heldinnen der Literatur Argentiniens sein. Mit der offe­nen Schilderung der Ängste, Zustände und Wünsche des heranwachsenden Mädchens und seiner besonderen, manchmal unheim­lichen, manchmal exzentrischen Erfahrun­gen konstruierte Norah Lange die Kindheit einer Avantgardeautorin: experimentier­freudig, genau beobachtend, vielschich­tig und märchenhaft. In ihren Nachworten spüren die Übersetzerin und Lange-Speziali­stin Inka Marter und die argentinische Auto­rin und Aspekte-Preisträgerin María Cecilia Barbetta der Bedeutung dieses Klassikers und seiner bemerkenswerten Autorin nach.

Aus dem argentinischen Spanisch und mit einer Vorstellung der Autorin von Inka Marter sowie einem Nachwort von María Cecilia Barbetta.

Einbandgestaltung unter Verwendung eines Gemäldes von Andrea Lehmann.

Lilienfeldiana Band 8
240 Seiten
Halbleinen, Fadenheftung, Leseband
10,5 × 18 cm
(D) € 19,90, (A) € 20,50, sFr 27,50 (UVP)
ISBN 978-3-940357-19-9

Pressestimmen

„Man kann eine Kindheit nicht inventarisieren. Dieses Buch vermag das auch nicht. Aber wer es gelesen hat, wird sich daran erinnern.“ – Christophe Fricker, Der Tagesspiegel

„Die argentinische Modernistin Norah Lange betört mit filigranen Erinnerungen. …Norah Lange muss man künftig nicht mehr auf dem Parnass der Musen suchen. Man findet sie in ihren Büchern.“ – Katharina Teutsch, Frankfurter Allgemeine Zeitung

„Die ‚Kindheitshefte‘ …sind voller Poesie und schildern das Innenleben der Heranwachsenden in der Provinz Mendoza. Ihre Erinnerungen sind geradezu hellsichtig und schildern die Konflikte, die alltäglichen. Ein in jeder Hinsicht wunderbares Buch.“ – Gabi, Lauter Lesenswertes, leseblog.de

Lange, Norah
© Sucésion Herederos
de Norah Lange

Norah Lange, 1905 als Tochter eines nach Argentinien eingewanderten norwegischen Ingenieurs geboren, gab schon früh mit Jorge Luis Borges Avantgardezeitschriften heraus; ihr Gedichtband La calle de la tarde (1925) wurde von ihm mit einem Prolog versehen. Es folgten weitere Gedichtbände und ihr erster Roman. 45 Tage und 30 Matrosen (1933) ist Langes zweiter Roman. Sie galt als „Muse des Ultraismo“, berühmt waren ihre fantastischen Reden auf Dichterbanketten (1942 gesammelt herausgegeben). Die Dichterin starb 1972.

Außerdem im Lilienfeld Verlag von Norah Lange:

45 Tage und 30 Matrosen