Schriftenreihe der Kunststiftung NRW

Thomas Kling
Die gebrannte Performance
Lesungen und Gespräche
Ein Hörbuch

Der Auftritt vor Publikum war für Thomas Kling eine „hochwichtige Angelegenheit“, und drei Faktoren waren dabei entscheidend. Zuerst die Bühne: gutes Licht, ein Tisch, ein Stuhl, ein Mikro. Dann der Vortrag: „1. Kein Genuschel bitte. 2. Didaktik hat weder im Gedicht noch auf der Bühne etwas verloren. Also: bitte keine autoexegetischen Turnübungen. 3. Bittebitte keine Mätzchen (keine Performance) mehr! Und 4. siehe 1.: Kein Genuschel bitte.“ Und schließlich das Publikum: „Ein konzentriertes Publikum ist enorm wichtig. Dann wird man auch gut auf der Bühne. Es setzt noch einmal alle Kräfte frei …“ Für alle, die Thomas Kling verpasst haben, und alle, die ihn wieder erleben wollen, wird seine lebendige Wortmacht erfahrbar: auf vier CDs mit den prägnantesten Lesungen aus den 1980er und 90er Jahren sowie zwei Gesprächen.

Herausgegeben von Ulrike Janssen und Norbert Wehr

Die Herausgeber:

Ulrike Janssen, geboren 1967, ist freie Hörfunkautorin und -regisseurin. Für das auf einem Gedichtzyklus von Thomas Kling basierende Hörspiel vogelherdrecherche, eine Koproduktion von Deutschlandfunk und Hessischem Rundfunk, erhielt sie 2011 den Karl-Sczuka-Förderpeis.

Norbert Wehr, geboren 1956, ist Herausgeber des Schreibheft. Zeitschrift für Literatur sowie Literaturkritiker, Hörfunkautor und Moderator. Zuletzt erschien von ihm (hrsg. zusammen mit Ute Langanky): Thomas Kling, Das brennende Archiv (2012).

Schriftenreihe der Kunststiftung NRW
Literatur, Band 5

4 CDs (Laufzeit ca. 260 Minuten)
und ein Begleitbuch
14 × 20 cm
€ 24,90, sFr 34,00 (UVP)
ISBN 978-3-940357-49-6

Pressestimmen 

„Diese hervorragende Edition ermöglicht die akustische Wiederbegegnung mit der aufregendsten Stimme der deutschsprachigen Gegenwartslyrik.“ – Katrin Hillgruber, Der Tagesspiegel

„Der begnadete und strenge Spracharbeiter war ein begnadeter Unterhalter. Das Unglück aber ist das der Nachgeborenen, die Klings Lesungen nie live erleben durften und hörend nur einen Abglanz der Lesungen als akustische, visuelle und atmosphärische Gesamtkunstwerke erhaschen. Man wäre gern dabei gewesen!“ – Beate Tröger, FAZ

„Es ist eine Großtat der Herausgeber Ulrike Janssen und Norbert Wehr, die aus 80 Stunden O-Ton-Material, seien es Rundfunkaufzeichnungen oder private Kassettenaufnahmen, markante Beispiele herausgesucht haben.“ – Alexander Cammann, Die Zeit

„All jene, die ihn live verpasst haben, bekommen dank des Hörbuches zumindest eine Ahnung, warum Kling nachgesagt wird, die Dichterlesung revolutioniert zu haben.“ – Andrej Klahn, WDR 3, Mosaik

Kling, Thomas
© Gezett

Thomas Kling, 1957 geboren, berief sich zwar u. a. auf die Literatur der Dadaisten und der Wiener Gruppe, aber deren multimediale Events oder „Aktionen“ waren für ihn, als er Anfang der 1980er Jahre aufzutreten begann, obsolet geworden, genauso wie die „piepsigen“ und „verdrucksten“ Dichterlesungen der 70er Jahre. Für seine Form des Auftritts prägte er den Begriff der „Sprachinstallation“.

Außerdem im Lilienfeld Verlag über Thomas Kling:

worte.
und deren hintergrundstrahlung