Moacyr Scliar
Kafkas Leoparden
Roman

Ein Geheimauftrag, ein Zettel von Kafka und eine erstaunliche Lebensreise zwischen Prag und Brasilien.

1916, kurz vor der Russischen Revolution, begibt sich der junge Benjamin im geheimen Auftrag Trotzkis aus seinem jüdischen Dorf nach Prag. Dort gerät aber alles durcheinander, und ein Text Franz Kafkas, der vielleicht eine Geheimbotschaft enthält, führt in wahrhaft kafkaeske Situationen und wirkt sich bis in die Zeit der brasilianischen Militärdiktatur nach 1964 aus. Kafkas Leoparden ist ein Meisterwerk des großen brasilianischen Autors Moacyr Scliar, und der Gastland-Auftritt Brasiliens zur Frankfurter Buchmesse 2013 ist willkommener Anlass, endlich wieder an diesen zeitgenössischen Klassiker seines Landes zu erinnern. Scliar reizte „die fließende Grenze zwischen dem Literarischen und dem Humorvollen, dem Realen und dem Absurden“, wobei an seinen Texten auch die besonders einzigartige Mischung aus Jüdischem und Brasilianischem fasziniert. Der Roman über ein durch einen Text von Kafka geprägtes Schicksal erscheint zum ersten Mal in deutscher Übersetzung.

Aus dem brasilianischen Portugiesisch und mit einem Nachwort von Michael Kegler.

Einbandgestaltung unter Verwendung eines Gemäldes von Norika Nienstedt.

Lilienfeldiana Band 18
144 Seiten
Halbleinen, Fadenheftung, Leseband
10,5 × 18 cm
(D) € 18,90, (A) € 19,40, sFr 25,00 (UVP)
ISBN 978-3-940357-31-1

Pressestimmen 

„Das herzerwärmendste, schrägste und melancholisch-verrückteste Buch dieses Herbstes hat der brasilianisch-jüdische Erzähler Moacyr Scliar geschrieben. In seiner Verwechslungsgeschichte spielt Kafka eine spektakuläre Nebenrolle.“ – Mathias Schnitzler, Berliner Zeitung

„‚Kafkas Leoparden‘ (ist) ein Buch, das einfach Spaß macht beim Lesen! Ein Buch mit einem liebenswerten, einfältigen ‚kleinen Helden‘, der im Strudel viel zu großer historischer Ereignisse hin und her getrieben wird und mehr oder weniger zufällig der Militärdiktatur sogar ein Schnippchen schlagen kann.“ – Yulia Marfutova, lettretage.de

„Nachdem ich den Roman gelesen und für grandios befunden hatte, kaufte ich gleich einen weiteren seiner Romane“ – Petra Gust-Kazakos, Phileblog.wordpress.com

Scliar, Moacyr
© Beto Scliar

Moacyr Scliar wurde 1937 im brasilianischen Porto Alegre geboren. Seine Eltern, jüdische Einwanderer aus Bessarabien, gaben ihm aus Verbundenheit mit der Kultur ihrer neuen Heimat einen indianischen Vornamen. Scliar arbeitete bis 1987 als Arzt und fasste selbst zusammen, er sei „Schriftsteller, Arzt und Jude – woraus ersichtlich ist, welche Last ein menschliches Wesen mit sich herumzuschleppen kann.“ Seine Kurzgeschichten und Romane wurden in viele Sprachen übersetzt. 2011 ist Moacyr Scliar in seiner Geburtsstadt gestorben.

Außerdem im Lilienfeld Verlag von Moacyr Scliar:

Die Ein-Mann-Armee