Karl Friedrich Borée
Frühling 45
Chronik einer Berliner Familie
Roman

Berlin vom Untergang zum Neuanfang. Dicht am Alltag, ohne falsche Sentimentalität, voller Tatsachen und einnehmend erzählt. Die Wiederentdeckung eines Ausnahmeautors.

Es beginnt mit einem Glücksfall: Der Ich-Erzähler kann im Februar 1945 zusammen mit seiner Frau und seiner Tochter in einem ruhigeren Randbezirk in ein von seinen Besitzern verlassenes Haus ziehen, in dem sich nur noch die Haushälterin und geheime Vorräte befinden. Eindrücklich und wendungsreich wird das Leben der kleinen Gemeinschaft in einer Zeit geschildert, in der die Vergangenheit brutal versinkt und das Kommende mehr als dunkel ist. Aber sie ist nicht nur gekennzeichnet von Todesangst, Zerstörung, Hunger und dem ängstlich erwarteten Eintreffen der Sieger, sondern auch von optimistischen Planungen für eine demokratische Zukunft und ganz persönlichen Sehnsüchten, die in dieser apokalyptischen Situation mitunter zu grundsätzlichen Lebensfragen werden. Dann kommt der Frieden und bringt eigene Gefahren mit sich. Ruhe tritt jedenfalls noch längst nicht ein. Lebendig und kompromisslos erzählt Borées autobiographisch geprägter Roman von diesen drastischen Tagen in der Geschichte Berlins.

464 Seiten
gebunden mit Schutzumschlag
Fadenheftung, Leseband
12,5 × 20,5 cm
(D) € 24,90, (A) € 25,60, sFr 32,50 (UVP)
ISBN 978-3-940357-60-1

Auch als E-Book erhältlich

Ein Interview mit dem Lilienfeld-Verleger Axel von Ernst über Frühling 45 und die Wiederentdeckung von Karl Friedrich Borée kann man hier sehen.

Pressestimmen

Frühling 45 „gilt als Borées Hauptwerk und ist allein aus sprachlicher Sicht eine echte Entdeckung: Es verfügt über einen unwahrscheinlichen Wortschatz und Wortwitz. Borée schreibt trocken, lakonisch, auch mal an den grässlichen Umständen implodierend. … Ein Glück also, nun dieses Dokument der Umbruchszeit wieder lesen zu können. … Man darf gespannt sein auf weitere Werke dieses Autors.“ – Anja Hirsch, Frankfurter Allgemeine Zeitung

„Wunderschöne Bücher in jeder Hinsicht macht der Düsseldorfer Lilienfeld Verlag, darunter ganz frisch Frühling 45. Chronik einer Berliner Familie von Karl Friedrich Borée, den keiner mehr kennt, dessen großartigen Roman aber viele kennen sollten.“ – Klaus Schöffling, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung

Dass Borée „jetzt wieder gelesen werden kann, verdankt sich der Neuauflage seines Meisterwerks Frühling 45. Das Buch erlaubt einen Sprung ins Damals, wie ihn derart lebendig, mit nüchterner Lakonie und reservierter Empathie, wohl nur eine solche Melange aus Roman, Journal und Bericht vermitteln kann. … Es ist ein Geschenk, Borée jetzt dank des Engagements von Axel von Ernst, dem Verleger des Lilienfeld Verlags, entdecken zu können.“ – Caroline Fetscher, Der Tagesspiegel

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© Karl-Ernst Boeters

Karl Friedrich Borée wurde 1886 in Görlitz geboren, studierte Jura, war Offizier im Ersten Weltkrieg und danach in den Stadtverwaltungen von Schöneberg und Königsberg sowie als Jurist tätig. 1930 erschien sein erster Roman, Dor und der September, eine melancholische Liebesgeschichte, die zum Bestseller wurde. Nach 1945 arbeitete er aktiv am Aufbau eines demokratischen Literaturlebens mit, er schrieb für den Berliner Tagesspiegel, war der erste Vorsitzende des Westberliner Schriftstellerverbands und Generalsekretär der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Karl Friedrich Borée starb 1964 in Darmstadt.

Außerdem im Lilienfeld Verlag von Karl Friedrich Borée:

Dor und der September
Ein Abschied